Dienstag, 16. Juli 2013

He who believes to be something has stopped to become something.

Sodele, heute werde ich mal ein wenig von der Wohnungssuche berichten. Am Wochenende fuhren mein Liebster und ich Richtung Mannheim, um uns Wohnungen anzusehen.

Wohnung 1: Eine tolle Wohnung. Die Schönste, die wir an diesem Wochenende gesehen haben. 

  • 2 Zimmer
  • 51 m²
  • 535€ warm 
  • 15 Gehminuten zum Bahnhof
  • 45- 60 Minuten vom Bahnhof bis zur Hochschule 
Die Wohnung ist, hell und freundlich, hat einen Balkon, eine Einbauküche und liegt in einem Mehrfamilienhaus. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Stellplatz, oder einen Platz in der Tiefgarage anzumieten. Ein Nachteil ist, dass das Wohnzimmer nur ein Durchgangszimmer ist. Außerdem gibt es bereits viele Interessenten und wir als Studenten sind da vermutlich nicht die erste Wahl. Gut ist, dass eine Untervermietung erlaubt wäre.


Wohnung 2: Neu renoviert, nahe am Bahnhof, aber leider zu teuer.
  • 2 Zimmer
  • 70 m²
  • 750€ warm
  • 7 Gehminuten zum Bahnhof
  • 45-60 Minuten vom Bahnhof bis zu Hochschule
Die Wohnung ist frisch renoviert und liegt sehr zentral. Allerdings ist sie viel zu teuer und das Haus ist in keinem guten Zustand. Allgemein ist die Wohnung nicht schön geschnitten. Das Wohnzimmer ist Durchgangszimmer und die Wohnung liegt direkt an einer viel befahrenen Straße.


Wohnung 3: Sehr günstig, nahe am Bahnhof, Provision, eigenartige Vermieterin im Haus
  • 3 Zimmer, Dachgeschoss
  • 70 m²
  • 500€ warm
  • 7 Gehminuten zum Bahnhof
  • 40-70 min zur Hochschule
  • 952€ Provision
Das Gute an der Wohnung ist ihre zentrale Lage, ihre Größe und der günstige Preis. Allerdings gibt es auch Kontrapunkte. Momentan wird die Wohnung von zwei Studenten bewohnt. Die wohnen dort allerdings erst seit einem Jahr und wollen nun ausziehen. Wir befürchten, dass der Grund dafür die Vermieterin ist. Die Dame, welche schon zwischen 80 und 90 Jahre alt ist, wohnt mit im Haus und scheint einen Schlüssel zu der Mietwohnung zu haben. Möglicherweise hat sie den Schlüssel nur für die Besichtigungstermine, aber wir trauen ihr zu, dass sie zu der Sorte Vermieter gehört, die ihren Mietern gerne nachschnüffelt. Und das wollen wir nicht. Für die Wohnung gibt es noch eine andere Interessentin, welche die Vermieterin allerdings ablehnt. Ein weiterer Minuspunkt ist die Provision. Die alte Dame hat eine Maklerin eingestellt, damit diese die Wohnung ins Internet setzt und dann auch die Besichtigungstermine übernimmt. Zu dem Termin mit uns ist sie allerdings nicht erschienen. Sie hat vorher nicht Bescheid gesagt und war auch nicht erreichbar. Eine riesige Frechheit, finde ich! 
Na ja, zurück zur Wohnung. Sie hat eine geringe Deckenhöhe- ca. 200-210 cm- was für mein Hochbett wohl zu niedrig ist. 
Der größte Pluspunkt ist der Preis. Und von den 3 Zimmern ist eines separat über das Treppenhaus zu erreichen, was ideal wäre, um die Wohnung unterzuvermieten. Dies allerdings ist gegen den Willen der alten Dame.
Vermutlich werden wir uns für diese Wohnung entscheiden- weil wir keine andere Wahl haben. Aber wirklich überzeugt sind wir nicht!


Wohnung 4: Am Arsch der Welt, sporadische Anbindung an das Busnetz
  • 2,5 Zimmer
  • 80 m²
  • 600€ warm
  • ewig lange zum Bahnhof und zur Hochschule unterwegs
Tja, diese Wohnung war der totale Reinfall. Schon auf dem Weg dorthin bemerkten wir das. Sie befindet sich in einem kleinen Ort, in dem man keinerlei Handyempfang hat. Zudem geht es steil bergauf und der Bus kommt unter der Woche nur einmal pro Stunde und am Wochenende fast gar nicht. Die Wohnung an sich war ziemlich nett. Aber nachdem uns von Anfang an klar war, dass sie nicht in Frage kommt, haben wir uns auch nicht sehr auf die Besichtigung konzentriert. 
Der Hammer war allerdings, als die Frau uns sagte: "Ach, und eines wollte ich Ihnen noch sagen. Ich habe nichts dagegen, dass Sie den Garten mitbenutzen. Ich sollte jedoch erwähnen, dass ich gerne und oft im Garten liege. Nackt." 
Ich konnte nicht mehr. Ich musste mir das Lachen wirklich verkneifen und es gelang mir nur mit größter Mühe. Meinem Freund ging es nicht anders. 
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand gerne nackt in seinem Garten liegt. Aber die Art, wie die Frau uns von ihrem Hobby berichtete, herrlich.


Alles in Allem hatten wir ein sehr aktives und auch schönes Wochenende. Wir haben unsere potentiellen neuen Wohnorte recht ausgiebig erkundet und es war toll. Mit Abstand am Besten gefiel uns der Ort Weinheim. Die Größe, die Infrastruktur, alles stimmt. 
Nun hoffen wir darauf, dass wir von Wohnung 1 eine Zusage bekommen, da diese uns mit Abstand am besten gefällt. Sollte dies nicht passieren, und danach sieht es aus, werden wir vermutlich Wohnung 3 nehmen müssen. Aber es könnte schlimmer sein.


Abgesehen von der Wohnungssuche beschäftigt mich momentan noch die Suche nach einer Unterkunft für die Zeit, in der ich mein Vorpraktikum leiste. Mein Praxispartner zahlt mir für 15 Nächte 125€, den Rest muss ich selbst aufbringen.
Ich dachte anfangs, dass es nicht allzu schwer werden kann, eine günstige Unterkunft zu finden. Meine Hoffnung war, dass ich in den zwei Wochen als Untermieter in einer WG wohnen könnte. Jedoch musste ich schnell feststellen, dass sowas nur in Großstädten machbar ist.
In einer Stadt mit ca. 24.000 Einwohnern, gibt es niemanden, der seine Wohnung oder sein Zimmer zur Zwischenmiete anbietet. Stattdessen gibt es lediglich Ferienwohnungen. Die sind allerdings weit ab vom Schuss und sehr, sehr teuer. 
Nun gut, das ist zwar ziemlich ärgerlich, aber da ich es nicht ändern kann muss ich mich damit abfinden. Ich freue mich viel zu sehr auf das Praktikum, um mir von sowas die Laune vermiesen zu lassen. 






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